Teil 3

Teil 3 – Die Meßergebnisse im niederfrequenten elektromagnetischen Bereich

Zu diesem Bericht gehören die Teile 1 und 2. Wer sie noch nicht gelesen hat, sollte das vor dem Studium dieses Teiles tun. In Teil 1 wird die Geschichte des Geräusches erklärt sowie erläutert, warum wir diese Messungen eigentlich gemacht haben. Teil 2 enthält die Ergebnisse der akustischen Messungen. Der hier vorliegende dritte Teil beschreibt die Ergebnisse der Messungen im elektromagnetischen Spektrum und hier in einem niedrigen Frequenzbereich zwischen 5 und 500 Hz. Naturgemäß findet sich hier der Nachweis von Bahnstrom, ganz normalem Netzstrom und einigen anderen technischen Aussendungen.

Die wissenschaftliche Begründung des Ganzen: Wenn da etwas laufen sollte, was die beschriebenen Ultraschallsignale erzeugt, dann muß es wohl auch Stromzuführungen zu diesen Geräten geben. Gibt es solche Stromzuleitungen, lassen sich die Abstrahlungen auch aus einiger Entfernung aufzeichnen.
Und die unwissenschaftliche Begründung: Nach den Fehlschlägen bei der akustischen Aufzeichnung des Geräusches Anfang des Jahres 2004 ist uns ganz einfach nichts besseres mehr eingefallen. 

Wie bereits in Teil 1 beschrieben: Die ersten Messungen erfolgten am 21.03.04 im Beisein von Annett TD, PeMü, Dieter TD, Person 5 und Person 6 und waren nicht sonderlich befriedigend. Insbesondere im niedrigen Frequenzbereich von 5 Hz bis 700 Hz kam es zu Störungen durch zu geringen Ausgangspegel. Es zeigte sich jedoch, daß ein 50 Hz- Signal weitgehend fehlte. Das war nicht sonderlich verwunderlich, gab es doch in der Nähe offensichtlich keinerlei Netzstrom. Wo kamen dann aber diese seltsamen 100 Hz- Marken her, die deutlich zu erkennen waren? Und wo das Signal bei rund 46 Hz mit zwei deutlichen Seitenbändern bei 26 und 66 Hz?

Die Ergebnisse waren so zweifelhaft, das wir zwei Dinge getan haben. Zum einen wurden die Geräte verbessert. Die Verbesserungen bezogen sich im wesentlichen auf die Anhebung des Ausgangspegels der Geräte, um eine störungsfreie Aufzeichnung zu gewährleisten. Zum anderen musste festgestellt werden, ob entlang der Jonastalstraße vor den Stollen 1 bis 12 irgendwelche Kabel und Leitungen verlaufen, die als Quelle der erwarteten Abstrahlungen in Frage kommen. Das erfolgte mit VLF- Messtechnik und hatte zum Ergebnis, das es entlang der Jonastalstraße offensichtlich keine Kabel oder Leitungen gibt.

Am 03.08.2004 erfolgten ab 22.00 Uhr die ersten Messungen mit der verbesserten Technik durch Dieter TD vor den Stollen. Ende der Messungen 24.00 Uhr. Der Zeitpunkt wurde bewusst gewählt, mitten in der Woche war weder mit viel Betrieb vor den Stollen noch mit Neugierigen zu rechnen. Messpunkt war am südlichen Rand des Parkplatzes gegenüber Einfahrt Stollen 6 bis 12.

Für Aufklärung haben die Ergebnisse allerdings nicht gesorgt. Hier die grafische Darstellung:

Bei den Auswertungen wurde zuerst mal an einen Messfehler gedacht. Die 50 Hz erscheinen erwartungsgemäß schwach. Wo sollen sie auch herkommen? An der Straße entlang verläuft keine Stromleitung, die nächste Leitung gibt es zum Wasserbauwerk westlich der Stollen sowie die Leitung von Gossel. Und die sind weit weg vom Messplatz. Warum die 50 Hz allerdings nicht als klare Linie auftauchen, sondern als stark verrauschtes Frequenzband blieb erst einmal ein Rätsel. Viel verblüffender ist allerdings die Existenz eines sehr starken Signales bei 100 Hz sowie die entsprechenden Oberwellen bei 200 und 300 Hz. Wie werden die erzeugt? Eine nicht vorhandene Grundwelle bei 50 Hz kann nun mal keine Oberwelle erzeugen… Also doch ein Mess- oder Auswertungsfehler?

Am 04.08.2004 wurde die Messung am Vormittag wiederholt. Gleiches Ergebnis, keine Veränderung. Unruhig geworden, fuhr ich auf dem Rückweg aus dem Tal beim Objekt Schwalbe V vorbei. Auf Höhe des dortigen Wehres sollte im Beisein von Person 8 die Messtechnik geprüft werden:

Der Glaube kehrte zurück. Alles in bester Ordnung. 50 Hz, nicht verrauscht, Oberwelle schwach bei 100 Hz, Oberwelle stark bei 150 Hz – wie es sein sollte. Die Messung passierte am Tage, rief einige Neugierige auf den Plan und so kam es trotz der Beteuerung, die Messungen hätten gar nichts mit Schwalbe V zu tun, zu einem seltsamen Thread in einem anderen Forum (Großraum Schwalbe V). Aber das nur so nebenbei.

Am 07.08.2004 wurde das Thema nochmals öffentlich gemacht. Der Sinn bestand darin, ohne Nennung konkreter Messergebnisse oder irgendwelcher Andeutungen, in welche Richtung das geht, zum einen zu ergründen, ob sich außer uns jemand intensiv damit befasst hat, also Messergebnisse Dritter vorliegen, und zum anderen sollten natürlich andere (von Berufs wegen eher passive) Mitleser wachgerüttelt werden. Wenn die beobachteten Effekte das Ergebnis menschlicher Tätigkeit sein sollte, würden diese Menschen versuchen, die unerwünschten Abstrahlungen zu verhindern oder zu vermindern. Irgend etwas müsste sich dann ja ändern.

Folgerichtig wurden in der Nacht vom 03. auf den 04.09.2004 in der Zeit von 22:00 Uhr bis ca. 01:30 Uhr die Messungen wiederholt. Ziel war das Feststellen von gravierenden Veränderungen gegenüber den Messungen einen Monat vorher. Es gab im Gegensatz zu den Ultraschallsignalen keine Veränderung. Das Signal bei 100 Hz war permanent vorhanden. Auf die Darstellung wird an dieser Stelle verzichtet, die Files unterscheiden sich nicht von denen, über die nachfolgend berichtet wird.

In der Nacht vom 17.09. zum 18.09.2004 sowie am 18.09.2004 erfolgten Messungen an verschiedenen Plätzen rund um das Tal. Ziel war es herauszubekommen, wo rund um die Stollen das Signal auftritt.

Gegen 21.30 Uhr ging es im Beisein von PeMü und Person 6 vor den Stollen 1 bis 12 los (alte Stelle “Parkplatz”)

Dateiname: ulf1.wav.

Die waagerechten Signale in den Files bitte nicht beachten. Es handelt sich um natürliche Störungen oder um solche, die durch die Bewegungen der anwesenden Personen verursacht wurden.
Und es bietet sich das schon gewohnte Bild. 100 Hz vorhanden, deren Oberwellen vorhanden, 50 Hz nur verrauscht und 2 klar begrenzte, aber sehr schwache Signale bei rund 40 und rund 116 Hz. Über die wird später noch zu sprechen sein. Dazu noch eine sehr schwache Oberwelle der 50 Hz bei 150 Hz.

Weiter ging es zur Schranke am Rand des Truppenübungsplatzes nördlich der alten Gosseler Straße. Messung von 00.45 Uhr:

Dateiname: ulf2.wav

Von der Sache her das gleiche Bild, die Signale bei ca. 40 und 116 Hz sind stärker, 100 Hz sind immer noch voll da, dieses Mal mit Oberwellen bis hinauf über 400 Hz. Die 50 Hz sind immer noch verrauscht, aber stärker als vor den Stollen.

Weiter ging es ins Braustal, also in den Süden. Die Messungen stammen von 01.35 Uhr. Wir verzichten nachfolgend auf die Files.

Hier ist die Welt (fast) wieder in Ordnung. 50 Hz Netzfrequenz, deren Oberwelle bei 150 Hz; keine 100 Hz. Ganz schwach die Signale bei 40 und 116 Hz.

Weiter im Tieftal (02.20 Uhr):

Praktisch das gleiche Bild. Nur das verrauschte 50 Hz- Signal ist deutlicher geworden.

Auf in den Norden. Die nächste Meßstelle war 03.00 Uhr erreicht. Gemessen wurde am alten Wasserwerk am Teich so Bittstädt:

Alles in bester Ordnung, die 50 Hz sind vorhanden, Oberwellen auch, von 100 Hz keine Spur. Und wir waren erst mal müde.

Weiter ging es am 18.09.2004 gegen 12.00 Uhr (man wird ja älter… :mrgreen: ) beim Steinkreuz auf der Ebanotte:

Übrigens die gleiche Zeit, zu der auch die in Teil 2 veröffentlichten Ultraschallsignal aufgenommen wurden. Und siehe da – unsere 100 Hz sind wieder da. Schwächer als vor den Stollen in der Nacht, aber es gibt sie wieder…

Da das etliche Besonderheiten aufweist und in der Auswertung eine Rolle spielen wird: Dateiname ulf3.wav.

Weiter ging es gegen 13.15 Uhr an die Platzgrenze sw Kieswerk Bittstädt. Ganz praktisch sahen die ULF- Messungen dort so aus:

Allen Bedenkenträgern sei versichert: Das Schild hat keinen Schaden genommen. Und die OWi war nur eine ganz geringfügige…

Das Messergebnis:

Auch alles wie es sein soll. 100 Hz sind nicht da, dafür jede Menge 50 Hz – wie es sich für die relative Nähe zu einer Produktionsstätte gehört. Kleinere Oberwellen – auch klar, es war Wochenende und es gab keine Last. Die Linie ganz links sind 16 2/3 Hz vom Bahnstrom. Wie der dort hinkommt ist uns ehrlich gesagt noch nicht ganz klar.

Also zurück ins Tal. Die nächste Messstelle war 200 m westlich der Serpentine Bittstädt. Die Messung erfolgte gegen 13.50 Uhr:

Und was haben wir dort wieder? Na klar, stark verrauschte 50 Hz und deutlich mit rund 10 dB stärker unsere altbekannten 100 Hz.

Weiter gings ins Tal, wo gegen 14.20 Uhr auf der “Parkwiese” gegenüber Stollen 16 bis 25 folgendes gemessen wurde:

Dateiname: ulf4.wav. Wir haben es mit hochgeladen, um einen Vergleich mit der letzten Messstelle zu ermöglichen.

Zu sehen ist vor allem ein alter Bekannter: Die 100 Hz nebst Oberwellen sind wieder in voller Schönheit vorhanden.

Jetzt wollten wir es wissen. Alle Ausrüstung wurde in Stollen 1 geschleppt und dort entstand gegen 17.30 Uhr an der Ortsbrust die nachfolgende Aufzeichnung:

Dateiname: ulf5.wav. Und zum Inhalt gibts wenig zu sagen…

Erstes Fazit:
Die gemessenen 100 Hz sind real vorhanden und nicht auf Messfehler zurückzuführen. Sie sind nur in einem relativ begrenzten Gebiet um das Tal nachzuweisen. Es gibt diverse Theorien, um was es sich handelt und wo (auch in Verbindung mit den Ultraschallsignalen) die konkreten Ursachen liegen könnten. Diese Theorien werden in Teil 4 abgehandelt.

Bis dahin viel Spaß beim eigenen Spekulieren!

© Dieter TD, PeMü, Annett TD und Forschungsgruppe SIII; 10/2004