Fernmeldebunker

Das heute als Fernmeldebunker oder Nachrichtenbunker bezeichnete Objekt war ursprünglich ein mehrgeschossiger Tiefbunker unter einem großen Landhaus. Das Haus selbst war ein zweigeschossiges, in rechtem Winkel erbautes Massivhaus, das nach Dr. Pfeiffer im Erdgeschoß die Hauptfunkstelle, einen Lagebesprechungsraum, Funkbetriebsräume, Funkwerkstatt und einen Chiffrierraum beherbergte. Im Obergeschoß befanden sich die Diensträume der 1. Seekriegsleitung sowie Arbeits- und Wohnräume für Admiralsstabsoffiziere. Im Dachgeschoß waren Stabsstellen BdU und Wohnräume eingerichtet worden. Unter diesem Gebäude befand sich ein Tiefbunker. Lange Zeit wurde gerätselt, wie viele Etagen unter der Erde lagen. Zeugenaussagen sprachen von zwei bis sechs Etagen. Aus heutiger Sicht ist es durch Messungen erwiesen, das es nie mehr als die heute auch noch vorhandenen 2 vollflächigen unterirdischen Etagen gegeben hat. Gesichert erscheint ebenfalls, das in der oberen Etage des Bunkers die gleiche Ausstattung wie im Erdgeschoß des Landhauses vorhanden war. Die zweite Etage des Bunkers beherbergt heute Versorgungseinrichtungen, wie z.B. einen Tiefbrunnen und Einrichtungen zur Be- und Entlüftung. Was heute zu finden ist, sind eindeutig russische Bauten in den gesprengten Resten des Bunkers.

Nachdem sich immer mehr Mitbürger Zutritt zum Bunker verschafft haben, wurden Mitte 1998 alle bekannten Eingänge, Notausstiege und sonstige Öffnungen (darunter auch Belüftung und Entwässerung) durch die Verwaltung mit Sand- und Steinhaufen zugeschüttet und der russische Haupteingang zugeschweißt. Unbekannte haben zwischen Herbst 1998 und Frühjahr 1999 immer wieder versucht, die Tür zu öffnen und in den Bunker zu gelangen. Im Frühjahr 1999 gelang das auch. Bei diesen Versuchen wurde der Bunkerkopf und das umgebende russische Gebäude stark beschädigt und die Bunkertür restlos unbrauchbar gemacht. Aus dem Bunker selbst “verschwanden” Teile der Generatoren, es wurden Sprengversuche in der unteren Etage unternommen und Elektroinstallationen von den Wänden gerissen.

Im Juli 1999 ging die Verkehrssicherungspflicht, aber auch das Recht, offiziell Forschungsarbeiten am Nachrichtenbunker durchzuführen, per Gestattungsvertrag an die AGESB über. Wir wollen uns bemühen, die letzten Geheimnisse des Objektes zu lüften und den Bunker selbst in einem vernünftigen Zustand der Nachwelt zu erhalten. Leider gestaltet sich das in den letzten Jahren immer schwieriger. Die Ursachen sind vielfältig und werden im Beitrag „Zerstörungen“ genauer beleuchtet.
 
Einige Fotos:

Das russische Gebäude um den Bunkerkopf – hier noch relativ unbeschädigt

 

Der Einstieg heute

 

Neue russische Lüftungsführung in der heutigen unteren Ebene. Die alten deutschen Lüftungsführungen im Mauerwerk wurden nur selten genutzt

 

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Bilder der Längsgänge in den 2 Ebenen Untergeschoss
Bilder der Längsgänge in den 2 Ebenen Obergeschoss
Bilder der Längsgänge in den 2 Ebenen Obergeschoss

 

Deutsche HF- Kabel. Die Abdichtung mit Lagen von ölgetränktem Sperrholz stellt eine Rarität dar

 

Der Tiefbrunnen ist heute noch funktionsfähig.

 

Reste der Sauna.