Kommunistenhöhle

Zahlreiche Legenden ranken sich um die Kommunistenhöhle (die eigentlich ganz anders heißt), die sich irgendwo im weiten Rund des Objektes S III befindet. Als Unterschlupf für flugblattdruckende Kommunisten in der Zeit WK II soll sie gedient haben, eine Verbindung zu einem unterirdischen See soll bestehen. Kurz nach Kriegsende sollen Anwohner des nahen Ortes irgendwo in der Kommunistenhöhle einen Uniformierten gefunden haben – tot aber offensichtlich nicht abgestürzt, wie man aus den nicht kaputten Glasteilen seiner mitgeführten Lampe schloß. Man sprach davon, er sei irgendwie aus dem Berg gekommen. Grund genug also, die Höhle nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Eingang in die Unterwelt

So kam es zu einem nochmaligen Ausflug zur Höhle. Wir hatten am Samstag gerade nichts besseres zu tun…

Da ist es eng…
Und hier auch

Durch diverse Engstellen (eigentlich nichts für etwas breiter gewachsene Menschen wie Dieter…) gehts steil in die Tiefe. Nicht umsonst nennt man den Typ Höhle auch Klufthöhle.

Blick in die Verwerfung kurz nach dem Eingang nach oben. Die Hölzer haben Forscher zum Hochklettern in der Verwerfung angebracht.

Es ist nicht nur eng, sondern auch nicht unbedingt eben. Steile Anstiege, die sich mit genau so steilen Abstiegen abwechseln, prägen das Bild der Höhle. (Nein, wir haben den Helm nicht vergessen….. 

Bizarre Welten öffnen sich dem aufmerksamen Betrachter.

Wie schon geschrieben – nichts für Dicke oder Leute mit Platzangst. Und auch nichts für solche mit guten Klamotten.

Kurz vor Ende der Höhle – hier geht es nochmals steil nach unten. AUF GAR KEINEN FALL DIE STRICKLEITER BENUTZEN!!!! Die Seile bestehen aus Hanf, die Sprossen sind z.T. ausgebrochen und am Ende wartet dann noch ein hausfraumäßig angeknoteter Strick als Verlängerung….

Weiter unten gibt es außer Grabungsstellen im Höhlenlehm ohne sichtbares Ergebnis nichts zu sehen.

Fazit des Besuches: Das hier jemals Flugblätter mit irgendwelchen Maschinen gedruckt wurden, ist nahezu auszuschließen. Als geschützter Aufenthaltsort kommt die Höhle jedoch in Frage.
Was den nicht abgestürzten Uniformierten betrifft: Die Version ist mir zu einseitig ausgelegt. Die Höhle ist etwas schweißtreibend. Ohne Hilfsmittel ist man im letzten Drittel hoffnungslos verloren. Es könnte also auch sein, er ist normal hinein, aber eben nicht wieder herausgekommen. Sehr wahrscheinlich in einer Zeit, in der die Hilfsmittel knapp und das Mitführen nur einer Lichtquelle normal waren. Ohne Licht hat man da hinten in der Höhle hoffnungslos verloren. Der Tod ist eigentlich die logische Folge solch unüberlegten Handelns. Es gibt kein Wasser.

In der Höhle überwintern einige wenige Fledermäuse. Bei unserem Besuch waren sie angesichts des warmen Wetters noch mobil und flogen in den Abendstunden aus. Etliche kamen uns entgegen, als wir in die Höhle einstiegen. Wer verantwortungsvoll ist, sollte auf einen Besuch in den Wintermonaten verzichten, um die Tiere nicht in der Winterruhe zu stören.

Ausrüstung: Unbedingt erforderlich sind natürlich mehrere Lichtquellen (keine Kerzen, Fackeln etc), Seile, Klettergurt, Abseilhilfsmittel, Sachen für die Festpunktsetzung, Steigklemmen für die bequemen Menschen… Anziehen sollte man strapazierfähige Kombis – die Hausfrau wird sie wohl anschließend nicht wiedererkennen. Feste Schuhe mit entsprechender Sohle sind Pflicht, ein Helm natürlich auch. Rucksäcke können sinnvoll nur im ersten Drittel der Höhle mitgeführt werden.

Pläne und Koordinaten veröffentlichen wir aus bekannten Gründen nicht.

Und bitte Leute: Die Kommunistenhöhle ist nichts für Anfänger, die ein Loch in der Erde schon mal von außen gesehen haben. Einsätze der Rettungsdienste sind teuer!! Wer bei ehrlicher Selbsteinschätzung auch nur die geringsten Anzeichen von Platzangst oder Höhenangst bei sich festgestellt hat oder von der Gesamtmaterie keinerlei Ahnung hat, sollte den Ausflug sein lassen. Er gefährdet sich und andere.

© Dieter TD/ Annett 2000 – 2018