Deutsche geheime Waffen auf den Inseln Wollin und Usedom
Vom Autor
Das hier vorliegende Buch führt sie durch die Überreste der Militärobjekte, die mit der Geschichte des 2. Weltkrieges verbunden sind. Die Inseln Wollin und Usedom waren damals ein Stationierungsort mehrerer deutschen Militäreinheiten, die Versuchsarbeiten mit neuen Waffenarten durchführten. Jene Objekte bildeten streng geschützte Geheimnisse des III. Reiches. Man testete hier Kampfmittel, die der Wehrmacht die technische Überlegenheit gegenüber anderen Armeen sichern oder überhaupt den Erfolg im Krieg zugunsten Deutschlands sichern sollte. Neben den Versuchsanstalten, die “Wunderwaffen” im Auftrage der Waffengattungen entwickelten und erprobten, führte eine ganze Reihe anderer kleiner Einheiten auch Versuche mit neuen technischen Geräten für das Militär durch. Diese Geräte können wir ohne Übertreibung als bahnbrechende Konstruktionen in der Militärtechnologie des XX. Jahrhunderts bezeichnen.
Die bekannteste Versuchsanstalt der deutschen “Wunderwaffe”, die Arbeiten mit Raketen durchführte, war Peenemünde. Heutzutage befindet sich dort ein Museum, das man bei einem Ausflug in den deutschen Teil der Insel Usedom besuchen sollte. Unser Führer zeigt Ihnen ebenso interessante Objekte, die sich auf der polnischen Seite der Insel Usedom und auf der Insel Wollin befinden. Ihre Entwicklung, erforscht aufgrund der deutschen Archivmaterialien, ist eine Ergänzung der bisherigen Publikationen, die sich mit den Geheimnissen des 2. Weltkrieges auseinander setzen.
Ich wünsche Ihnen angenehme Lektüre und erholsame Augenblicke in der schönen Umgebung der Insel Usedom und Wollin und viel Erfolg bei der Suche auf den Spuren der Vergangenheit.
Piotr Laskowski
V-3
Als V-3 (Vergeltungswaffe 3) wurde das Projekt einer deutschen Mehrkammerkanone mit einer geplanten Reichweite von 160 km zum Beschießen von London bezeichnet. Die Konstruktion der Kanone erfolgte im Jahr 1942. Ein Jahr später begann man mit den praktischen Versuchen in den Versuchsanstalten Hillersleben bei Magdeburg und in Zalesie bei Miedzyzdroje (Misdroy). Die Versuche mit der V-3 dauerten bis zum Februar 1945, dann brach man die Tests ab. Einige fertiggestellte Ausführungen der Mehrkammerkanonen benutzte man auf der Westfront und bei der deutschen Offensive in Ardennen. Trotz des Scheiterns des Gesamtprogramms erwies sich die Konstruktion von V-3 als ein sehr interessantes Gebilde. Ihre Entstehungsgeschichte reicht bis ins XIX. Jh. hinein. Interessant ist es auch, dass die Idee, eine Mehrkammerkanone zu bauen, nicht mit dem Fall des III. Reiches gestorben ist.
Geschichte des Projekts
Die Idee, eine Mehrkammerkanone zu bauen, in der das Geschoss unter dem Druck der Pulvergase aus vielen Ladungskammern verschossen werden sollte, war keine deutsche Erfindung. Bereits im Jahre 1878 bearbeitete der französische Ingenieur Perreaux das Projekt einer Hinterladekanone, die zusätzlich mit 8 Ladungskammern ausgestattet war. Die Haupttreibladung sollte in der Hauptkammer der Kanone gezündet werden. Das sich im Kanonenrohr durch den Druck der Haupttreibladung bewegende Geschoss zündete die zusätzlichen Seitentreibladungen. Dadurch wurde eine große Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses erzielt. Der Vorteil solch einer Kanonenkonstruktion sollte eine sehr große Reichweite, der Nachteil jedoch riesige Druckwerte im Rohr sein. Dieses Problem konnte von damaliger Technik nicht überwältigt werden, die Forschungen wurden abgebrochen.
Das Projekt von Ingenieur Perreaux wurde auf der Internationaler Weltausstellung in Paris vorgestellt. In den Besitz der Zeichnungen und Pläne der Kanone ist damals der amerikanische General Davies gekommen. Trotz einer bahnbrechenden und vielversprechenden Kanonenkonstruktion kam es wegen erheblicher technologischen Schwierigkeiten nicht zu einer Serienproduktion. Beide Projekte wurden also für einige Dutzend Jahre als veraltet verworfen.
Zu der Idee einer Mehrkammerkanone kam man in Frankreich am Ende des 1. Weltkrieges zurück. Eine modernisierte Ausführung des Projektes von Ingenieur Perreaux sollte eine Antwort auf die deutsche weittragende Eisenbahnkanone, aus der man Paris beschoß, sein. Durch das schnelle Kriegsende bedingt, beendete die französische Kanone ihr kurzes Leben auf dem Reißbrett des Projektbüros.
Nach einigen Quellen fielen die Pläne der französischen Kanone aus dem 1. Weltkrieg mit der Invasion in Frankreich in deutsche Hände. Andere besagen, dass die Idee einer Mehrkammerkanone während einer Konferenz der Vertreter der deutschen Rüstungsindustrie entstand. An dieser Konferenz, die den neuen Waffenarten gewidmet wurde, nahmen Rüstungsindustrieminister des Reiches Dr. Fritz Todt, General Oberst Friedrich Fromm und Professor Werner Heisenberger teil.
Im Jahre 1942 bearbeitete der Ingenieur August Coenders aus den “Röchling – Eisenwerke” in Wetzlar, ein Projekt einer Segmentmehrkammerkanone, die zum Beschuss von Großbritannien dienen sollte. Seine Konstruktion stützte er auf die früheren Baupläne der Mehrkammerkanonen und die damit gemachten Erfahrungen. Indem er die moderne Industrietechnologie benutzte, kam er auf die Idee, eine Kanone zu bauen, die aus mehreren Dutzend Segmenten bestand. Seine Truppenversion sollte das Kaliber 15 cm und das Kanonenrohr eine Länge von 130 m haben. Die Kanone sollte unbeweglich sein, auf einer speziellen Metallkonstruktion mit einem konstanten Winkel angebracht. Die Segmente des Laufes sollten ähnlich wie Wasserrohre miteinander verbunden werden. Die ersten Konstruktionsberechnungen gingen davon aus, dass ein aus dieser Kanone abgefeuertes Geschoss eine Anfangsgeschwindigkeit von 1500 m/s erreichen sollte. Daraus ergibt sich eine Reichweite von ca. 160 km. Bei Erfüllung dieser Pflichtwerte war klar, dass in der Reichweite der an der französischen Kanalküste aufgestellten Kanonen London liegen würde. Darum ging es Coenders.
Bevor es zur Vorstellung des Projektes kam, führte Coenders eine Probeserie mit einem miniaturisierten Modell der Mehrkammerkanone durch. Die Ergebnisse stellten sich als vielversprechend dar. Der Besitzer der Werke, Hermann Röchling, erhielt gemeinsam mit Coenders und mit der Unterstützung des Ministers Albert Speer die Gelegenheit, die Waffe Hitler vorzustellen. Die Vorstellung fand im Januar 1943 statt. Hitler wurden Zeichnungen, Berechnungen und die Ergebnisse der Versuche mit dem Miniaturmodellvorgestellt sowie die letztlich angestrebten Leistungswerte der Kanone genannt. Das Projekt wurde von Hitler akzeptiert und seine Schöpfer erhielten den Auftrag, eine Kanone in Normalgröße zu bauen und ein erstes Probeschießen durchzuführen.
Gemäß der Weisung Hitlers wurde das Heereswaffenamt von der Tatsache und der Verwirklichung des Projektes überhaupt nicht in Kenntnis gesetzt. Die Kanone von Coenders sollte nur zum Beschießen von London dienen und als solche war sie nur eine weitere Ausführung von “Vergeltungswaffen”, die keinesfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Ereignisse an den Fronten ausüben konnte. Hitler befürchtete, dass solch eine phantastische Idee, die noch dazu keine praktischen Möglichkeit der Anwendung an der Ostfront bot, von dem Militär nicht anerkannt würde. Das war ein folgenschwerer Fehler, der das weitere Schicksal des Programms weitgehend beeinflußte. Ins Versuchsprogramm bezog man nur zwei Spezialisten aus dem Heereswaffenamt ein – den Chef der ballistischen Abteilung und Munition Oberst Ing. Gesit und den Oberbaurat Henning Teltz.
Das Projekt der Kanone erhielt den Namen “Hochdruckpumpe”, die Abkürzung lautete “HDP”. Später in der Truppe und auf den Erprobungsplätzen nannte man sie einfach Tausendfüßler, wegen ihrer für eine Kanone doch untypischen Form. Das Ziel der Versuche mit der Kanone war die Herstellung einer weiteren Version einer ” Vergeltungswaffe”, gerichtet gegen die Hauptstadt Großbritanniens. Schon die V 1 sowie die V 2 dienten diesem Zweck. Es wurde klar, dass diese Waffe die militärische Situation Deutschlands an den Fronten selbst nicht beeinflusst. Sie konnte jedoch eine große psychologische Auswirkung haben, indem sie in der Praxis den Mythos über den Bau der deutschen “Wunderwaffen” bestätigte.
Die ersten Versuche führte man in der Nähe des Ortes Hillersleben bei Magdeburg durch. Dort befand sich ein technischer sehr gut ausgestatteter Erprobungsplatz für Waffen aller Art. Seit Anfang 1943 führte man dort Versuche mit der miniaturisierten Version vom “Tausendfüßler” im Kaliber 2 cm durch. Das Kanonenrohr bestand aus Segmenten mit der Länge von 50 cm, jedes Segment war mit 2 Seitenladungskammern versehen. Zur Erleichterung der ballistischen Messungen lag die 2 cm- Kanone waagerecht. Es wurden spezielle Geschosse mit der Länge von ca. 35 cm verschossen. Die bei der Schußabgabe erreichten Druckwerte im Kanonenrohr überschritten meistens 2000 at, sogar bei 3000 at wiesen die Rohrelemente keine Anzeichen von erhöhtem Verschleiß auf. Beim Test erreichte man die Anfangsgeschwindigkeit von über 1500 m/s. Die Testergebnisse wurden zur Grundlage für eine positive Einschätzung der ersten Phase durch die Konstrukteure und damit Basis für eine zweite Phase. Diese sollte zum Ziel haben, eine einsatzbereite Kanone in Normalgröße mit dem Kaliber 15 cm zu schaffen.
Zu einer weitereren Vorstellung der Arbeitsergebnisse unter Anwesenheit von Hitler kam es im Mai 1943. Den Führer des Reiches begeisterte besonders die Vision eines zerstörerischen Beschusses von London durch die Batterien der Mehrkammerkanonen. Bevor man überhaupt die Wirksamkeit des Tausendfüßlers in Normalgröße überprüfte, befahl Hitler, einen riesigen unterirdischen Bunker an der nördlichen Küste Frankreichs zu errichten. Die Wahl fiel auf die Umgebung des Ortes Mimoyecques. Während man die Versuche in Hillersleben und bei Misdroy fortsetzte, begannen an der französischen Küste ca. 5000 Zwangsarbeiter und Mitglieder der Organisation Todt den Bau eines riesigen Bunkers mit dem Decknamen “Bauvorhaben 61” oder “Wiese”. Das Projekt des Bunkers sah vor, einen unterirdischen Komplex zu errichten, der 50 auf London zielende HDP aufnehmen sollte. Diese sollten schräg eingebaut werden. Selbstverständlich sollte der Bunker auch Bedienungsmannschaften, Logistik und Munition aufnehmen.
In Hillersleben baute man in jener Zeit eine verkürzte Version vom Tausendfüßler mit 8 Segmenten und begann mit dem Versuchschießen. Die Röchling- Werke führten eine Bestellung für 20.000 Geschosse für V-3 aus, obwohl man nicht sicher war, ob die Versuche erfolgreich verlaufen würde. Beim Versuchsschießen ergaben die ballistischen Messungen die ersten technischen Probleme mit der Dichtheit der Ladungskammer. Es tauchte auch ein anderer unerwarteter Effekt auf: heiße Pulvergase kamen vor das Geschoß, was zu einem vorzeitigen Zünden der Seitentreibladungen führte. Man versuchte, dem durch ein synchronisiertes elektrisches Zünden der Seitenladungen entgegen zu wirken. Zum Schießen füllte man Geschosse mit Schwerspat. Nach dem Bau eines “Tausendfüßlers” mit 10 Segmenten erreichten die abgefeuerten Geschosse die Anfangsgeschwindigkeit von 800 m/s.
Die Versuchsbatterie in Zalesie
Den Bau einer Versuchsstelle bei Misdroy begann man in der Mitte des Jahres 1943. Das Hauptkriterium der Auswahl war eine Oberflächenstruktur des Geländes, die den Bau eines 130 m langen Rohres mit einem Winkel von 50 Grad ermöglichte. Ein weiteres Kriterium war die Sicherung der Geheimhaltung über die Versuche und die Möglichkeit, beim Schießen die maximale voraussichtliche Schußentfernung zu erreichen. Das Versuchsanstalt in Hillersleben diente nur den Vorversuchen und den ballistischen Messungen bei der Erprobung des “Tausendfüßlers”. In Zalesie hatte man vor, Schießen mit der Kanone in Normalgröße durchzuführen. Hier sollte sich endgültig die Wirksamkeit der Konstruktion von Coenders erweisen.
Eine Sonderkommission hatte die Stelle sorgfältig ausgewählt. Die Montage des ersten “Tausendfüßlers” begann man auf dem bewaldeten Hang eines steilen Hügels, unmittelbar neben dem Weg, der die Orte Zalesie und Wicko verband. Dieses Gebiet wurde umzäunt und durch eine Postenkette geschützt. Das Kanonenrohr lag auf einer speziellen Gerippekonstruktion aus Stahl und Holz. Das war die technische Grundvoraussetzung, um die Zentrierung aller Rohrelemente und seine Stabilität beim Schuß zu sichern. Indem man die besondere Hügelform ausnutzte, wurde das Rohr so ausgerichtet, dass sich beim Schießen mit geringeren und vollen Ladungen keine Orte in Schussrichtung befanden. Nach relativ geringer Flugweite befand sich das Geschoß über dem Meer. Die Versuchsgeschosse selbst enthielten keinen Sprengsatz, so dass auch bei Fehlfunktionen der Kanone keine größeren Schäden auftreten konnten.
Für das Versuchsschießen in Zalesie verwendete man anfänglich die Geschosse aus der Serie der 20.000 Tausend Stück, die in den Röchling-Werken hergestellt wurden. Die Geschosse hatten ein Kaliber von 11 cm, ein Gewicht von 140 kg und ca. 3 m Länge. Das Kanonenrohr hatte ein Kaliber von 15,25 cm und war glattwändig. Um das Unterkalibergechoss gegen den Lauf abzudichten und zu stabilisieren verwendete man den sog. Sabot, der auf das Geschoss aufgetragen und nach dem Verlassen des Kanonenrohres abgeworfen wurde. Die Rolle des hinteren Stabilisators des Geschosses übernahmen Stabilisierungsflügel, die nach dem Verlassen des Laufes ausklappten. Dank dieser so spezifischen Bauweise ähnelte das Geschoss des Tausendfüßlers eher einer Rakete als dem klassischen Geschützgeschoss.
Die ersten Schießen mit den Geschossen von Röchling und einer verringerten Treibladung verliefen erfolgreich. Man erreichte eine Mündungsgeschwindigkeit von 1100 m/s. Die Versuchsschießen in Zalesie wurden persönlich vom Oberstleutnant Bortscheller, dem Leiter des Projektes, duirchgeführt. Alle bis zum Januar 1944 durchgeführten Kanonenversuche schienen die Theorie von Coenders zu bestätigen.
Am 14. März 1944 wandte sich der Oberbaurat Teltz an den Professor Osenberg aus dem Planungsamt des Reichsforschungsamtes mit Bitte um Unterstützung des Projektes und Entsendung eines Vertreters zwecks der Teilnahme am Versuchsschießen. Das Planungsamt delegierte Ingenieur Schmidt- Neuhaus, der drei Tage später in Zalesie eintraf. Am 22. März 1944 fand das Schießen statt. Ingenieur Schmidt- Neuhaus berichtete davon wie folgt: …”HDP gehört zu den V-Waffen, bestimmt für das Beschießen von der Kanalküste aus die Hauptstadt von Großbrtitanien. Man plant das Vernichten von London durch einen massierten Flächenbeschuß. Ingenieur Coenders schlug zu diesem Zweck ein mit Flossen stabilisiertes Geschoß mit der Länge von 3 m und dem Gewicht von 140 kg vor. Der Führer verbindet mit diesem Projekt große Hoffnungen und forderte die Bereitschaft der Kanone bis zum Sommeranfang 1944.” …
Zu dem Versuchsschießen mit vollen Treibladungen wurden nach Zalesie zahlreiche Vertreter der Wissenschaft und hohe Offiziere eingeladen. Vom Heereswaffenamt nahmen an den Versuchen vom 21. bis zum 25. März u.a. General der Artillerie von Leeb und Generalleutnant Schneider teil. Anhand der Beobachtungen und der Versuchsergebnisse zogen sie zwei Grundschlüsse über die Perspektiven des durchgeführten Projektes:
- die V-3-Kanone ist grundsätzlich einsatzfähig
- man sollte die Konstruktion der Geschosse in verschiedenen Firmen bearbeiten lassen, um die beste Ausführung zu wählen, die zum Schießen mit der Anfangsgeschwindigkeit von über 1100 m/s geeignet wäre.
Eher vorsichtige Einschätzungen wurden durch gewisse Probleme verursacht, die beim Versuchsschießen auftauchten. Die Röchling- Geschosse erwiesen sich als sehr unzuverlässig. Die Flossen, die sich nach dem Rohrverlassen öffnen sollten, versagten oft. Das hatte zur Folge, das sich die Granaten beim Flug überschlugen. Dennoch wurde die gesamte Serie von 20.000 Stückj hergestellt und ausgeliefert.
Am 22. März 1944 fand eine Beratung statt, an der 70 Mitglieder des Versuchsprogramms teilnahmen. Bisherige Erfahrungen wurden ausführlich unter Leitung von Generalleutnant Schneider besprochen. Er wies in klaren Worten darauf hin, dass das ganze Projekt nicht richtig geplant wurde und es dadurch zu ernsten technischen Schwierigkeiten kam. Das Heereswaffenamt hatte vor, alle Arbeiten am Projekt abzubrechen, denn es bot augenscheinlich wenig Erfolgsaussichten. General Schneider meinte jedoch, dass man die Arbeiten wegen der bereits weit fortgeschrittenen Erprobung fortsetzen sollte. Dies würde aber Intensivierung aller Forschungsarbeiten, die nochmalige Montage der kürzeren Versionen des Tausendfüßlers zu Versuchszwecken und eine Modifizierung der Geschosse fordern.
Die weit vorangeschrittenen Arbeiten beim Bau des Bunkers in Mimoyecques und der Druck Hitlers bewirkten schließlich die Fortsetzung des V-3- Programms. Das überzeugte schließlich auch die Skeptiker unter den Spezialisten vom Waffenamt. Keiner der Beratungsteilnehmer hatte es sonderlich eilig, Hitler von den Schwierigkeiten zu benachrichtigen, die bei den Versuchen zur Verwirklichung des Projektes V 3 aufgetreten waren. Man fasste die Ergebnisse wie folgt zusammen:
Zu den Vorteilen des Tausendfüßlers gehörten:
– recht einfache und billige Konstruktion
– einfacher Kanonenbau, der keine präzise Bearbeitung verlangte
– einfacher Zündmechanismus
– geringer Rohrverschleiß beim Schießen
– Möglichkeit, qualitativ schlechtere Stahlsorten zu verwenden
– leichte Demontage und Transport
– Montage und Bedienung, die keine besondere Ausbildung des Personals erfordert
Als Nachteile bezeichnete man:
– erheblicher Materialverbrauch für die Konstruktion der Kanone und des erforderlichen Unterbaus
– großer Pulververbrauch beim Schießen
– zeitraubende Kanonenmontage
– keine Möglichkeit der Richtungsveränderung
Das Planungsamt des Reichsforschungsamtes beauftragte nach Abschluß der Voruntersuchungen das Aerodynamische Institut AVA in Göttingen mit der Entwicklung der neuen Geschossausführung. Als Experte wurde Prof. Walchner dorthin abgeordnet. Die Arbeiten zur Verbesserung der Rohrsegmente wurden Prof. Brandenheuer übertragen. Mit den äußeren ballistischen Problemen setzte sich Dr. Ing. Stohler aus der Fachhochschule Hannover auseinander. Gleichzeitig schlug Prof. Osenberg den Anbau der Kanonenseitenkammern in einem Winkel von 30 Grad statt bisher 90 Grad vor.
In Zalesie montierte man zu dieser Zeit schon den zweiten “Tausendfüßler”. Seine Konstruktion sollte stabiler sein, daher befestigte man das Stahlgestell des Rohres auf Seitenkragkonstruktionen aus Beton und Ziegelfundamenten. Ende April 1944 kam es nach ca. 25 Schüssen zur Zerstörung zweier Rohrsegmente. Eine genaue Analyse zeigte, dass direkte Schadenursache Materialmängel oder eine fehlerhafte Montage waren. Im Mai 1944 entschied man sich trotz der Mißerfolge, das Versuchsprogramm beschleunigt fortzusetzen. Man entschloß sich, die Versuchsanstrengungen auf die Entwicklungsarbeiten die praktische Nutzung von 3 Kanonen in Zalesie und zwei weiteren “Tausendfüßler”- Batterien, ausgestattet mit insgesamt 6 Kanonen, zu konzentrieren.
Vermutlich ebenfalls im Mai 1944 begann man mit dem Bau des dritten Betonfundaments. Es wies eine völlig andere Konstruktionsweise als die bisherigen monolithyschen Konstruktionen auf. Es ist nicht bekannt, ob es schließlich zur Montage einer dritten Kanone in Zalesie kam. Einige Informationen deuten darauf hin, dass es sich um eine weitere Ausführung einer Mehrkammerkanone im Kaliber 21 cm handeln könnte. Neben der existierenden Stellungen baute man auch einen kleinen Betonbunker zur Lagerung von Geschossen und Treibladungen.
In einer Amtnotiz vom 12. Juli 1944 fasste man alle bisherigen Probleme bei den Arbeiten und beim Versuchsschießen mit den verschiedenen Geschosstypen zusammen:
– Röchling- Geschosse mit 4 Klappflossen stellten sich nach dem ersten Schießen in Hillersleben und Zalesie als fehlerhaft und unbrauchbar heraus. Ursache waren Fehlfunktionen der Flossen und Brüche.
– die von Prof. Haack entworfenen Geschosse mit kurzen Steifflossen wurden ebenfalls als unbrauchbar eingeschätzt
– Geschosse aus den “Eisenwerken Witkowitz” mit einem Gewicht von 65 kg und Steifflossen bewährten sich beim Schießen
– AVA- Geschosse in zwei Ausführungen mit einem Gewicht von 110 kg, gebaut aus den Fertigteilen der Röchling- Geschosse, erwiesen sich als wirkungsvoll.
Diese Meldung sprach noch viele technische Einzelheiten an, die Endbeurteilung musste jedoch sehr bitter für Hermann Röchling und August Coenders gewesen sein: “… es bleibt unverständlich, wie die Firma Röchling so viele Fehler begehen und trotz technischer Mängel den Bau der Kanone fortsetzen konnte…”. Wohl aus (durchaus berechtigter) Furcht vor Hitler heraus schickte das Reichsforschungsamtes den Bericht nicht an Hitler direkt, sondern an den Leiter der Reichskanzlei, Martin Bormann.
Inzwischen ergaben sich neue Umstände, die den weiteren Verlauf der Entwicklung der V-3 beeinflußten. Im April 1944 kam es zu einer ersten großen Bombardierung des Bunkers in Mimoyecques. Am 6 Juni 1944 landeten alliierte Kräfte in der Normandie. Der Verlust des Territoriums von Nordfrankreich, von wo aus die Batterien der Tausendfüßler London beschießen sollten, wurde Realität. Am 20 Juli 1944 verübte eine Gruppe Offiziere um Stauffenberg ein Attentat auf Hitler.
Der Vertrauensverlust Hitlers gegenüber dem Offizierskorps wurde blitzschnell durch Heinrich Himmler genutzt, der schon seit langem die Kontrolle über die Herstellung der “Wunderwaffen” anstrebte. Im August 1944 wurde die weitere Entwicklung der V-3 offiziell von der SS übernommen. Zum Koordinator jeglicher wissenschaftlichen Arbeiten und Versuche wurde Gruppenführer Kammler bestimmt, der dadurch seinen Machtbereich weiter ausbauen konnte.
Wie ernst die Alliierten die Gefahr nahmen, die von der V 3 ausging, zeigen die mehrmaligen Bestrebungen, den Bunkers bei Mimoyecques zu zerstören. Bereits im August 1943 bekam der britische Geheimdienst Luftfotos der Baustelle. Die Bombardierungen begann man im Jahre 1944. Bis Ende Juni führte man 7 Luftangriffe gegen den Bunker durch. Dabei kamen schwere Bomber B-17, B-24 und “Halifax” zum Einsatz. Am 6 Juni 1944 wurde der Bunker durch das berühmte 617. RAF-Geschwader mit 5-Tonnen schweren “Tallboy”- Bomben angegriffen. Der spektakulärste Luftangriff auf den Bunker wurde am 4 August 1944 ausgeführt. Ein Flugzeug vom Typ B-17 wurde mit 10 Tonnen Sprengstoff gefüllt. Nach dem Start vom Flugplatz in Norfolk verließen der Pilot und der Funker die Maschine mit Fallschirmen. Die Fernsteuerung des Bombers übernahm die Besatzung eines Flugzeuges B-34 “Ventura” per Funk. Es ist nicht gelungen, den Bunker mit dem Flugzeug zielgenau zu treffen. Die 10 Tonnen Sprengstoff explodierten 300 m vom Bunker entfernt. Dabei wurden in den unterirdischen Systemen erheblicher Schaden angerichtet. Ein ähnliches Unternehmen wollte man am 12 August 1944 durchführen. Diesmal sollte eine “Liberator” zum Einsatz kommen. Es kam zur vorzeitigen Explosion, die das Flugzeug samt Besatzung in Stücke zerriß. Hinter dem Steuer kam der Bruder des späteren USA-Präsidenten Joseph Kennedy ums Leben.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat man auch die Versuchsbatterien in Zalesie und in Hillersleben angegriffen. In den Kriegstagebüchern der amerikanischen 8. Luftarmee steht ein geheimnisvoller Vermerk über einen Luftangriff auf Misdroy, der am 29 Mai 1944 durch 9 “Liberators” geführt wurde. Was hat man in Misdroy oder in der Umgebung bombardiert, wenn es dort keine größeren Militärobjekte oder andere strategische Ziele gab? Vielleicht konnten die getarnten Stellungen der Kanonen von den Amerikanern nicht ausgemacht werden, denn die deutschen Materialien erwähnen nichts von einem Luftangriff.
Kampfanwendung der V-3
Noch am Anfang 1944 bildete man eine spezielle Artillerietruppe – die Artillerieabteilung 705, die Besatzungen der Mehrkammerkanonen V-3 ausbildete. Vorgesehen war, die unterirdischen Tausendfüßler – Batterien in Mimoyecques zu besetzen. Bis zur Einsatzbereitschaft der dortigen Kanonen verfügte die Abteilung über 2 Batterien in Zalesie und Hillersleben. Im Dezember 1944 wurde der Bestand der Einheit um eine weitere Batterie erweitert.
Im September 1944 wurde die Kanalküste bei Mimoyecques durch kanadische Truppen erobert. Der Bunker wurde nach schweren Luftangriffen völlig unbrauchbar. Die Deutschen demontierten vor dem Abzug noch die meisten Installationen und Geräte. Der Plan des Beschusses von London mit der V 3 zerfiel zu Staub. Trotzdem wurden die Versuche mit der V-3 fortgesetzt. Gruppenführer Kammler wollte um jeden Preis die Wirksamkeit der Kanonen beweisen und hielt an der Entwicklungslinie trotz vieler Probleme fest.
Trotz gegenteiliger späterer Aussagen mancher Wissenschaftler und Soldaten wurde die Arbeit an der Mehrkammerkanone zu Ende geführt. Die Kanone wurde von der technischen Seite auf den Fronteinsatz vorbereitet. Im Oktober 1944 fand in Zalesie ein weiteres Versuchsschießen statt, an dem der Leiter der Versuchsstelle Peenemünde, General Dornberger, teilnahm. Man benutzte neue Geschosstypen, unter anderem Prototypen, die in den Skoda-Werken entwickelt wurden. Die Abstürze der Geschosse ins Meer beobachteten Schiffe der Kriegsmarine und meldeten die Beobachtungen per Funk. Einigen Quellen nach erreichte man Schußentfernungen von 150 km! Bis 90 km hatten die Kanonen schon früher geschossen. Man stellte keine Rohrdefekte fest, und erkannte sie als frontanwendungsfähig an. Das Problem war nur die Zielwahl.
Gruppenführer Kammler bekam die Zustimmung Hitlers, die Kanonen während der geplanten Ardennen-Offensive im Kampf anzuwenden. Zu diesem Zweck begann man mit der Montage der Stellungen für zwei kurze Ausführungen des Tausendfüßlers nahe des Ortes Lamaden bei Trewir. In der Kurve des Flusses Ruwer baute man in aller Eile eine Feuerstellung für die Kanonen mit Bunkern für die Besatzungen und die Munition aus. Zwei “Tausendfüßler” wurden aus den Lagerbeständen zusammengebaut, die aus Zalesie mit der Bahn kamen. Gruppenführer Kammler meldetet schriftlich, dass beide Kanonen seit dem 15 Dezember feuerbereit waren. Anhand der Berechnungen der Reichweite und der Streuung legte man die Rohre auf Sockel am Hang eines Hügels. Man verwendete eine Rohrerhöhung von 34 Grad. Die verwendeten Geschosse hatten ein Gewicht von 900 kg. Ihr Ziel sollte eine gut frequentierte Kreuzung in Luxemburg sein.
Genauere Angaben wurden nach dem Krieg von Oberbaurat Telltz genannt. Er sagte aus, dass die Anwendung der Tausendfüßler” während der Ardennen-Offensive viele Probleme bereitete. Man befürchtete eine geringe Treffgenauigkeit und sah durchaus die Gefahr, eigene Truppen während des Angriffs zu treffen. Die deutsche Offensive begann am 16 Dezember 1944, die “Tausendfüßler” wurden erst am Monatsende benutzt. Am 30. Dezember 1944 eröffnete um 22 Uhr 16 die erste Kanone das Feuer. In dieser Nacht verschoß man 27 Geschosse. Mit der zweiten Kanone begann man den Beschuss am 3. Januar 1945. Man verschoß auf ca. 60 km Entfernung insgesamt 157 Geschosse mit eher bescheidenem Ergebnis. Bis zum 22 Februar 1945 erreichte man eine Durchschnittsfeuergeschwindigkeit von 3 Schuß pro Tag.
Nach einigen Quellen wollte man die Mehrkammerkanonen auch zum Beschuss von Antwerpen nutzen. Französische Quellen geben an, dass eine “Tausendfüßler”- Stellung auch an der schweizerischen Grenze im Guebwiller – Tal vorbereitet wurde. Es gibt jedoch keine Bestätigung der Stationierung von V-3 in dieser Region.
Das Ende des Übungsplatzes in Zalesie
Während man an der Westfront die V-3-Kanonen auf den Truppeneinsatz vorbereitete, führte die Versuchsbatterie in Zalesie weiterhin Übungsschießen durch. Eine Meldung vom 8. Dezember 1944 besagt, dass in der Zeit vom 29.11.44 bis zum 6.12.44 Versuchsschießen durchgeführt wurden. Ein weiteres Schießen plante man für den 13./ 16. Dezember 1944. Man bestätigte die gute Trefferlage der Skoda- und AVA-Geschosse. Die Montage der Skoda-Geschosse erfolgte im Auftrag des Versuchswaffenamtes Nr. 1 in Werken in Witkowitz, Fürstenberg und Breslau.
Eine weitere Meldung vom 19. Dezember 1944 besagt, dass am 13. Dezember in Zalesie 19 Schuß abgefeuert wurden. 60% der Geschosse funktionierten erwartungsgemäß. Oberingenieur Bock teilte weiter mit, dass man bis Ende Dezembers das Verschießen von 60 bis 70 Geschossen und bis Ende Januar von ca. 300 Geschosse plante. Diese Meldung enthielt auch die Information von Oberstleutnant Bortscheller, dass in Zalesie nur eine Kanone zum Versuchsschießen verbleiben war. Die zweite Kanone mit den dazugehörigen Ersatzelementen wurde offensichtlich nach Lampaden abtransportiert. Weitere Versuchsschießen plante man in Hilersleben am 20. Dezember 1944.
Am 12. Januar 1945 berichtete Hauptmann Plassmann in einer schriftlichen Meldung, dass das geplante Schießen in Hillersleben wegen schlechter Witterungsbedingungen nicht stattgefunden habe. Weitere Erprobungsschießen wollte man in Zalesie zwischen dem 17. und dem 19. Januar 1945 durchführen. Das ist zugleich letzte Meldung über die Aktivitäten der Versuchsbatterie auf der Insel Wollin.
Am 12 Februar 1945 erteilte Oberstleutnant XXX den Befehl, jegliche Arbeiten an der HDP einzustellen: “… Mit sofortiger Wirkung stoppen das HDP- Programm. Alle früheren Aufträge für die Arbeiten rückgängig machen. Konstruktions- und Baumaterialien für andere Zwecke benutzen. Arbeitskräfte nach Peenemünde verlegen…”
Auf die Insel Wollin rückte die Front vor. Nach der Besetzung der Insel hatten die Russen keine blasse Ahnung, was sich auf den Betonfundamenten neben der Straße von Misdroy nach Wapnica befand. Die polnischen Ansiedler hatten hier nichts interessantes entdeckt. Vor der einheimischen deutschen Bevölkerung hat man nur erfahren, dass sich hier ein streng bewachtes geheimes Militärobjekt befand. Es wurde von merkwürdigen langen Pfiffen und Detonationen berichtet. Diese Beobachtungen wurden mit dem Start von V-2-Raketen in Verbindung gebracht. Ernste wissenschaftliche Publikationen zeigten sogar Fotos von V-2-Raketen, die angeblich von den schiefen Rampen in Zalesie starteten. Dieser offensichtlicher Fehler wurde erst nach Nutzung deutscher Archivmaterialien und Aussagen der Teilnehmer am V-3- Versuchsprogramm korrigiert.
Nachkriegsschicksal der V-3
Trotz der angeblichen Unbrauchbarkeit der deutschen Mehrkammerkanone V-3 hatten nach dem Krieg viele ausländische Geheimdienste daran Interesse. Die Amerikaner transportierten 1945 eine kurze Ausführung des “Tausendfüßlers” in die USA ab und bauten sie zu Versuchszwecken zusammen. Diese Untersuchungen dauerten bis 1947. Dann verschrottete man endgültig alle Rohrteile.
Als interessanter für die Siegermächte erwies sich die Konstruktion der V-3- Geschosse. Auf der Grundlage der Ergebnisse der deutschen Versuche entwickelte man in vielen Ländern der Welt dralllose Kanonen, die Geschosse mit Flossen verschossen. Es waren jedoch klassische Einkammerkanonen. Mit Einführung diverser Raketenentwicklungen wurde die große Reichweite der Mehrkammerkanone nicht mehr benötigt.
Zum letzten Mal lebte die Idee der Mehrkammerkanone in Groß Britannien auf. Der englische Konstrukteur Gerald Vicent Bull bearbeitete ein Kanonenprojekt im Kaliber 40,6 cm und mit einer Rohrlänge von 50 Metern. Die Versuche mit dem britischen “Tausendfüßler” wurden unter strengster Geheimhaltung in Arizona in den USA und in Kanada durchgeführt. Der ehrgeizige Projekt von Bull sah vor, eine Reichweite von 400 km bei der Flughöhe des Geschosses von 180 km zu erzielen. Der Plan kam nicht zur Ausführung und landete im Safe. Die Information gelangte jedoch nach Irak in die Hände des Diktators Saddam Hussejn.
Im Auftrag des irakischen Geheimdienstes wurde von der Firma Walter Somers in Birmingham eine modifizierte Ausführung des “Tausendfüßlers” vom Dr. Gerard Bull entwickelt. Die Kanone mit dem Tarnnamen “Baby Babylon” sollte bei einem Kaliber von 35 cm eine Rohrlänge von 46 m aufweisen. Als Feuerstellung der Kanone wurde der Jabal Hamrayn- Berg, ca. 200 km von Bagdad entfernt, gewählt. Das bereits hergestellte Kanonenelement wurden während eines Seetransportes durch den britischen Geheimdienst Anfang 1990 abgefangen. Der fertige “Tausendfüßler” verschwand wieder unter merkwürdigen Umständen. Am 23. März 1990 wurde Dr. Bull in Brüssel erschossen, vermutlich durch die Agenten des israelischen Geheimdienstes.
© Piotr Laskowski, nähere Angaben Ende Teil 2!