Die Baustelle namens ORION (bzw. EISENROSE), die letztlich die U- Verlagerung Schwalbe 2 aufnehmen sollte, befindet sich in der Sächsischen Schweiz südöstlich von Dresden, unweit der bekannten Bastei bei dem Ausflugsort Rathen.
Stollen Nummer 01 befindet sich rechts auf diesem Gelände, insgesamt existieren noch 19 von 23 Stollen, welche unten in die hohen Steinbruchwände getrieben wurden. Der größte Teil der Mundlöcher ist ummauert.
Die Stollen links in diesem Areal gehen nur ein Stück gerade in den Berg, es gibt keinerlei Querverzweigungen. Sie sind damals offenbar nicht fertiggestellt worden.
In der Mitte des Steinbruches findet man 3 Stollen, welche in eine etwas größere Halle mit einem Nebenraum links münden. Diese trapezförmige Weitung hat einen geschätzten Grundriß von 20m x 15m und ist etwa 10m hoch. Hier sollten sicher Raffinerieanlagen aufgestellt werden. Auch ein begonnener Schacht an die Oberfläche ist zu sehen. Es sind aber nirgends in den Hohlräumen des gesamten Objektes Machinenfundamente zu finden. Soweit war man offensichtlich nicht gekommen.
Im rechten Drittel des Geländes fand ich dann einen kleinen Flachbau, der in den 80iger Jahren von der damaligen NVA als Bungalow benutzt wurde. Rechts davon existieren 2 Stollenmundlöcher, welche mit großen grauen DDR-Stahlblechtoren verschlossen sind. Hinter einem dieser Tore geht der Längste (ca. geschätzte 100m) aller gefundenen Stollen in den Berg, in der Mitte zweigt ein Querstollen nach rechts ab und trifft auf einen anderen Längsstollen mit ebenfalls einer Stahltür am Eingang.
In diesem zusammenhängenden Stollensystem sind die Reste eines aus DDR-Zeiten stammenden geophysikalischen Meßgerätes (Erdbebennachweis u.ä.) der Universität Potsdam zu finden. Man sieht vom Ausbau der Anlage zurückgebliebene Meßpunkte an den Wänden etc. Leider ist nicht mehr viel vorhanden. Weiterhin finden sich an der Stollendecke noch DDR- Leuchtstofflampeninstallationen.
Die lichte Höhe der Stollen beträgt ungefähr 2,50m bis 3,00m, der Erhaltungszustand ist bis auf wenige Ausnahmen relativ gut. Weiterhin war es bemerkenswert warm in diesen Gängen.
Das Frühjahr ist aber leider eine sehr schlechte Zeit, um sich unter diesen steilen Felswänden zu bewegen. Es stehen nicht ohne Grund überall Steinschlag-Warnschilder. Ständig lösen sich kleinere Gesteinsstücke, auch frisch heruntergebrochene, sehr große (1,0m x 0,5m) Felsbrocken lagen am Fuß der Wände.
Das kann wirklich gefährlich werden, wenn der Frost nun im Frühjahr aus den Felswänden entweicht! Also Vorsicht! Hoch im Fels befindet sich ein weiterer Stollen. Es kann nur empfohlen werden, ihn nicht zu betreten. Die Kletterei ist lebensgefährlich.
Einige Impressionen:
© PeMü 1999