Eines der Bergbaugebiete um Riese befindet sich im Südosten der bekannten Anlagen zwischen Kolonie Eule und dem Örtchen Mölke. Bergbau ging hier auf Steinkohle um, die untertage gebrochen und gleich an Ort und Stelle in der Nähe der Gruben weiterverarbeitet wurde. Die Blütezeit in diesem Bergbaurevier lag Ende des 19. Jahrhunderts, über die endgültige Einstellung des Betriebes konnte noch nichts genaueres in Erfahrung gebracht werden. Zumindest einige Schächte sind wohl auch nach 1945 noch weiter betrieben worden.
Unmittelbar bei der Kolonie Eule befand sich der Gustav- Schacht. Es war nicht leicht, die Reste der Anlagen heute zu finden, denn auch größere Halden sind nicht mehr vorhanden. Die zum Schacht gehörenden Anlagen sind wohl auch nicht sonderlich groß gewesen, die Verarbeitungsbetriebe der Wenzeslaus- Grube liegen gute 2300 m Luftlinie entfernt. Der Schacht ist verfüllt und gesichert, bergbautechnische Anlagen sind auch obertägig nur noch in Rudimenten zu erkennen.
Nördlich von Mölke waren zwei weitere Schächte zu finden: Ein Wetterschacht und der Adolfschacht. Beide liegen nur 300 m auseinander, deshalb werden sie hier auch beide zusammen genannt.
Der Wetterschacht kann heute noch problemlos gefunden werden. Auch er ist verwahrt und gesichert.
Der Standort des Adolf- Schachtes war schwerer zu finden. Nur sehr große Haldenbereiche zeugen noch in der Gegenwart von der doch erheblichen Größe dieser ehemaligen Bergbauanlage. Obertägige Bauten sind nicht mehr vorhanden. Der Schacht liegt in einem bewaldeten Gebiet, ist aber über gut ausgebaute Waldwege erschlossen.
Überhaupt nicht zu übersehen sind die obertägigen Anlagen der Wenzelaus- Grube. Hier befanden sich nicht nur der Walterschacht und der Kunigundeschacht, sondern auch die entsprechenden Verarbeitungsbetriebe.
Vom Walterschacht ist nichts mehr zu finden, er ist wohl dem Bau eines anderen Industriebetriebes zum Opfer gefallen, über den wir gesondert berichten werden. Vom Kunigundeschacht ist der verwahrte Schacht erhalten geblieben. Und ein seltsames Gebäude…
Alle Schächte des Gubenfeldes sind gesichert, ein Begehen ist nicht möglich. Und auch nicht empfehlenswert, denn es handelt sich hier um Bergbau auf Steinkohle ohne jegliche heutige Bewetterung… Die Grubenfelder sind sehr ausgedehnt. Sollte dort jemand zum Kriegsende 1945 etwas eingelagert haben, wird es wohl für immer unter der Erde bleiben.
An Verarbeitungsanlagen kann man sich heute nur noch Rudimente anschauen anschauen. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Stand 2001 – und seitdem ist nichts besser geworden. Sie sind nicht mehr in Betrieb und verfallen, die meiste Technik ist abgebaut und verwertet. Trotzdem bieten sie dem Interessierten einen guten Einblick in die Technologie.
© Dieter TD/ Annett 2002