Weserwerke

An erster Stelle vielen Dank an Dieter für seine präzisen Recherchen zur Existenz und Auffindung dieser untertägigen und bis dato der Öffentlichkeit unbekannten Anlage. Mit den folgenden Bildern wird ein Objekt vorgestellt, in dem laut einem israelischen Historiker im WK II ein Teil der deutschen Atomforschung stattgefunden haben soll. Durch diesen Historiker wird das Objekt mit dem Namen WESER bezeichnet.

Auf die genaue Nennung der Lage dieses Objektes muß leider verzichtet werden, da die vergangenen Jahre deutlich zeigten, daß sich viele Leute nur auf den mit der Thematik befaßten Internetseiten informiert haben, um anschließend in den betreffenden Anlagen zu randalieren. So geschehen in LACHS bei Kahla, im MITTELWERK, in KORALLE und in anderen alten militärischen Installationen. Diesen Menschen ging es nicht um das Interesse am eigentlichen Objekt und der damit verbundenen Geschichte, sondern blinde Zerstörungswut stand im Vordergrund.

WESER liegt in Tschechien. Die nachstehenden 5 Bilder sind im März 1999 bei der ersten Geländebegehung von Dieter und mir entstanden. Aufgrund der niedrigen Vegetation zeigen diese Fotos Details, die im Sommer völlig zugewachsen sind. Die damals von uns nicht gefundene untertägige Anlage liegt in einem Gebirgstal, in dem sich etliche alte Industriebauten befinden. Zum Zeitpunkt unserer Geländebegehung machten diese Gebäude schon einen verlassenen und teilweise verfallenen Eindruck. Dennoch wurden wir von einem Tschechen, der an diesem betreffenden Wochenende plötzlich mit einem blauen Barkas (ehemaliger DDR-Kleinbus) auftauchte, sehr barsch und unfreundlich vom Flurstück verwiesen. Wir gewannen damals den Eindruck, das daß Objekt auch noch nach dem Abzug der Russen überwacht wird.

Das gesamte Gelände ist mit Maschen- und Stacheldraht umfriedet, da die schon erwähnten russischen Streitkräfte bis vor wenigen Jahren diese Anlage für uns unbekannte militärische Zwecke nutzten.Von einer vorüberführenden Straße sind die Gebäudekomplexe durch hohe Sichtschutzwände gedeckt.

Auf dem folgenden Bild sieht man eines von den alten Fabrikgebäuden. Auch der hellblaue Kleinbus ist zu erkennen: direkt hinter dem V-förmigen Baum oberhalb der Person. Unter dem in Bildmitte befindlichen Schneefeld verbirgt sich eine sehr große Betonfläche, die bis fast an das Fabrikgebäude heranreicht. Wir vermuten, daß sich an dieser Stelle die Halle eines kleinen Elektrizitätswerkes befunden hat, welches nach dem Krieg gesprengt wurde. Möglicherweise waren in dieser vermuteten Halle die notwendigen Generatoren installiert.

 

 

In der gedachten Verlängerung dieser Betonfläche befinden sich am geneigten Hang die geschliffenen Reste eines in den Berg gemauerten Kesselhauses. Die Funktion des Gebäudes konnte anhand von vorgefundenen Technikrelikten zugeordnet werden. Oberhalb der großen, noch erkennbaren Ziegelmauer wurden damals zwei mächtige, betonierte und der Schräge des Hanges folgende Schütten errichtet. Hier lagerte offenbar die Kohle, die dann über Schieber direkt in das Kesselhaus gelangte. Links oben im Bild sind noch die Fragmente des schrägen
Rauchzuges zu erkennen.

 

 

Offenbar befand sich aus Tarnzwecken neben dem Kesselhaus kein hoher Schornstein, sondern man nutzte einen am Hang gemauerten und mannshohen Rauchzug, der bis zu einem kleinen Plateau in der Hälfte des Hanges führte. Anhand der hier vorgefundenen Mauerreste kann man schlußfolgern, daß sich an dieser Stelle ein niedriger und damit nicht so auffälliger Schornstein befand. Falls er die Bäume des Hangwaldes nicht überragte, war er damit sehr gut getarnt.

 

 

Das folgende Bild zeigt nun den Blick auf die oberen Beschickungsöffnungen der beiden Betonschütten. Von dieser kleinen Hochfläche wurde der Brennstoff eingebracht. In der Peripherie dieses oberen Geländes findet man noch die Reste eines massiv gesprengten Betonbunkers, der aufgrund von hier vorgefundenen Isolatoren möglicherweise als Trafostation benutzt wurde.

 

 

Nachstehendes Bild zeigt das Innere der rechten mächtigen, schrägen Kohlenschütte. Bei der hellen Öffnung im unteren Bereich dieser Betonkonstruktion handelt es sich um die schon oben erwähnten Ablaßschieber. Darunter befindet sich die hintere Ziegelmauer des ehemaligen Kesselhauses.

 

 

Falls es sich bei diesen Bauwerksresten wirklich um ein altes Elektrizitätswerk handelt, so muß man sich fragen, warum so eine Einrichtung in einem einsamen Tal fernab von größeren Städten installiert wurde. Weitere Fragen wirft die offenbar getarnt angelegte Konstruktion des Rauchzuges auf. Laut dem israelischen Historiker wurde hier angeblich nukleare Grundlagenforschung unter Nutzung eines Zyklotrons im III. Reich betrieben. Sollten diese Behauptungen stimmen, so ließe sich die Existenz dieses abgelegenen Kraftwerkes verstehen, denn ein Zyklotron
benötigt zum Betrieb aufgrund der verwendeten riesigen Elektromagnete große Mengen an elektrischer Energie.

Beweise gibt es allerdings für diese Vermutung nicht!!!!
Soweit also zu den Fotos von 1999….

Ich entschloß mich nun zu einer erneuten Geländebegehung, möchte aber jedem von so einem Unternehmen im Bereich WESER dringend abraten. Meinen Begehungstermin legte ich auf die frühen Abendstunden eines Sonntages. Aber auch dieses Mal befand sich innerhalb dieses weitläufigen Objektes ein ziviles tschechisches Fahrzeug, obwohl das große Einfahrtstor fest verschlossen war. Es handelte sich um einen weißen Seat Iibiza älteren Baujahres.

Weiterhin waren die Stimmen von mehreren auf dem Gelände anwesenden Personen zu hören. Aus meiner Deckung heraus konnte ich leider nicht beurteilen, ob es sich um Angehörige eines Wachschutzes oder um zivile Besitzer dieses gesamten Grundstückes handelte. Die Tschechen sind aber bekannt dafür, wesentlich weniger zimperlich als deutsche Ordnungshüter zu sein. Ich kann wirklich nur jedem vom Betreten dieses Geländes abraten.

Vorsorglich trug ich zivile Kleidung und keine Befahrungskombi, um mich im Aufgriffsfall vielleicht noch als verirrter Wanderer herausreden zu können. Einen Blick in meinen Rucksack hätten dann aber die Tschechen nicht riskieren dürfen….

Folgendes Bild zeigt nun Teile des weitläufigen Gebäudekomplexes, im Hintergrund sind steile Sandsteinwände auszumachen.

 

 

Bei dieser Begehung konnte ich nun zwei unabhängig voneinander auf dem Gelände existierende untertägige Anlagen zuordnen. Ein Objekt möchte ich im Bild nun Hiermit vorstellen, die zweite Anlage wird nach einer erneuten Befahrung folgen.

 

 

Das vorgefundene Stollensystem ist wider Erwarten relativ groß. Allein einer der Hauptstollen, von dem seitlich weitere Tunnel abzweigen, führt tief in das überdeckende Gebirge hinein. Die erkennbaren modernen Installationsreste stammen offenbar von den Russen, die diese Anlage wahrscheinlich als Depot benutzten.

 

 

 

Leider kann ich nicht zuordnen, ob der sehr gute Betonausbau durch die Russen erfolgte oder noch auf die Zeit des III. Reiches zurückgeht. Auf nachstehendem Bild sieht man eine von mehreren Öffnungen in Betonwänden innerhalb der Anlage, die offenbar durch tschechische Schatzsucher nach Abzug der russischen Streitkräfte gebrochen wurden. Als Größenvergleich dient mein verwendetes Fotostativ.

 

 

Hinter dieser Betonwand existiert ein weiterführendes Stollensystem, allerdings mit geringerem Querschnitt und ohne Stützausbau der Stollen. Die Gänge wurden hier im Auffahrungszustand belassen, einige Lorengleise sind ebenfalls noch zu finden. Im Bild ist links hinter der Abtrennung aus beplankten Holzlatten ein weiterer Tunnel erkennbar. Das nachstehende Foto zeigt diesen Stollen.

 

 

Es gibt etliche interessante Querverzweigungen dieser großen Stollenanlage. An einigen Betonwänden sind noch russische “Graffitis” vorhanden, die belegen, daß die Russen diese Anlage nach dem Krieg weiterbetrieben.

 

 

 

Die folgende kleine Halle diente sicher als Depot für militärische Güter. Es gibt mehrere derartige Hallen in dieser Anlage.

 

 

Auf nachstehendem Bild ist eine der Hauptstrecken zu sehen. Rechts unterhalb der Betonwand befindet sich ein mit Platten abgedeckter Installationskanal, der große Teile der Anlage durchzieht. In ihm waren offensichtlich Elektrokabel und andere Einrichtungen installiert. Einige der Abdeckplatten lehnen an der Tunnelwand. Heute ist dieser ca. 50 cm tiefe Kanal leer.

 

 

Bemerkenswert ist auch die Konstruktion des Firstausbaues dieser Tunnel, der mit bogenförmigen Fertigbetonelementen realisiert wurde. Im hinteren Bereich des Stollens sind zwei über die gesamte Tunnelbreite nach oben führende kurze Schächte erkennbar. Folgendes Foto zeigt einen Blick nach oben in einen dieser breiten Schächte.

 

 

Die Schächte sind oben mit Betonelementen abgedeckt, die wiederum durch große Doppel-T-Träger unterfangen werden. Offenbar befindet sich oberhalb dieser Schächte Lockermaterial. Der Verwendungszweck dieser Konstruktionen ist mir völlig unklar. Entweder hat man auf diese Weise eine Störungszone im Gebirge ausgebaut oder diese Schächte dienten nach Entfernen der Abdeckelemente zum Einbringen von größeren Gütern unbekannter Art.

Die folgenden drei Bilder zeigen weitere Impressionen aus den Hauptstrecken des Objektes Weser. Seitlich des Firstes sind noch Reste von ehemaligen Bewetterungsrohren erkennbar.

 

 

 

 

Am Ende des folgenden in das Gebirge führenden Tunnels befindet sich eine starke Betonwand, die ebenfalls von tschechischen Schatzsuchern aufgebrochen wurde. Als Größenvergleich habe ich mich einmal selbst mit Stativ vor dieser Öffnung fotografiert.

 

 

Hinter dieser Betonwand existiert ein weiteres im Auffahrungszustand befindliches Stollensystem. Rechts im nachstehenden Bild ist die aufgebrochene, starke Betonmauer mit dem Durchstieg zu sehen. Weiterhin sind noch an einigen Stellen der Stollen Reste von verwendetem Grubenholz zu finden. Leider führt der in Bildmitte erkennbare Gang nur bis zu einer schweren Sprengstelle.

 

 

Der auf nachfolgendem Bild gezeigte Stollen endet unfertig im Sandsteinmassiv. Die Existenz von bereits gebohrten Sprenglöchern am Stollenende läßt darauf schließen, daß dieser Gang weitergetrieben werden sollte. In diesem Stollen findet man auch noch eine kleinere Nebenstrecke.

 

 

Auf nachstehendem Bild habe ich mich wiederum als Größenvergleich an der bereits oben erwähnten Sprengstelle fotografiert. Offenbar führt dieser Stollen nach dieser Sperrsprengung, die grobes Geröll und Blockwerk hinterließ, noch tiefer in das Deckgebirge hinein.

 

 

Die beiden nächsten Bilder zeigen eine weitere Verzweigung zu einer Nebenstrecke in diesem Stollensystem. Beide Fotos sind vom Aufnahmeort identisch, sie wurden nur unterschiedlich ausgeleuchtet (Elektronenblitz oder Halogen).

 

 

 

Diese beschriebene Nebenstrecke endet nach wenigen Metern an einer sehr massiven Stahlbetonwand. Dahinter befindet sich offenbar der weiter oben bereits vorgestellte ausgebaute Anlagenteil des Objektes WESER.

 

 

 

In der Nähe des Ausstieges (links im Bild) führt ein anderer Stollen noch weiter in den Berg und wird ebenfalls von einer gemauerten Wand aus Betonelementen abgeschlossen. Der dahinter möglicherweise existierende Teil der Anlage ist dann aber nicht dem schon beschriebenen, ausgebauten Streckensystem zuzuordnen.

 

 

Die Anlage verließ ich durch ein anderes Stollenportal, welches sich hier direkt unter einer Sandsteinwand befindet. Die Art des Ausbaues der Stollenmundlöcher und die Konstruktion der Stahltore läßt auf russische Ursprünge schließen.

 

 

FAZIT: Leider waren in keinem Teil der Anlage Technikrelikte auffindbar, die auf die Zeit des III. Reiches datierbar sind. Alle damaligen Einbauten sind offenbar von den Russen demontiert und abtransportiert worden. Den möglichen Standort eines vom konstruktiven Aufbau kreisförmigen Zyklotrons konnte ich ebenfalls nicht ausmachen.

 

© PeMü 2002